Ein philosophischer Roman und eine bezaubernde Liebesgeschichte voller Witz

Was hat Philosophie mit Liebe zu tun? Nichts und alles, wird man sagen. Aber wenn die Liebe durch die Philosophie hindurch geht, sodass sie körperlich spürbar wird, wenn Sandrine ihrem Christian die transzendentale Reflexion auf den Rücken buchstabiert, dann knistert es im Gebälk der grauen Theorie. So lebendig, sinnenfroh und überraschend war das Denken schon lange nicht mehr zu sehen. Oder mit anderen Worten:Ein höchst eigenwilliges Buch, voller überraschender Episoden und voller intelligenter Geistesblitze, das viel über seinen Autor verrät, getreu der Erkenntnis Le style c'est l'homme (meme) " von Blaise Pascal. Die Erzählebene ist kurzweilig, hin und wieder auch verwirrend; auf der Bedeutungsebene darunter brodelt es nur so, quer durch philosophische Reflexionen , zeitgeschichtliche Bezüge, wissenschaftliche Exkurse, seelische Vertiefungen und erotische Ergießungen - und dabei immer auf der Suche nach Sandrine und dem blauen Mäppchen.Die Handlung verläuft ähnlich, wie man sich ein Kaleidoskop vorstellt: Im 'Handumdrehn' verändert sich ein Muster bunter Steine zu immer wieder neuen Konfigurationen und bleibt sich als Element doch immer gleich." (Gunter Hofman)

Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist. KD Pratz ist ein Künstler der alten Schule, der sich jeglicher Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb verweigert hat. Seine Bilder werden hoch gehandelt, er ist weltberühmt, hat sich aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Welt, verlogen wie sie ist, will er nichts zu tun haben, der eigene Nachruhm aber liegt ihm am Herzen, und so sagt er zu, den Förderverein eines Museums zu empfangen, der den geplanten Neubau ausschließlich seinen Werken widmen will. Die Mitglieder des Museums-Fördervereins sind nicht alle einer Meinung über die Bedeutung von KD Pratz, fühlen sich aber hoch geehrt, als ihnen ein exklusives Treffen mit dem Maler und ein Besuch auf seiner fast schon legendären Burg am Rhein in Aussicht gestellt wird – und tatsächlich stattfindet. Wie die Kunstfreunde bei dieser Begegnung mit ihrem Idol nach und nach die Contenance verlieren, als der Meister ihnen die Unvollkommenheit der Welt und ihre eigene um die Ohren haut, dabei subtil die eigene Größe inszeniert, den Kunstbetrieb niedermacht und gleichzeitig behauptet – davon erzählt Kristof Magnusson mit großer Meisterschaft und leuchtet die Untiefen unseres Kulturbetriebs aus.